KunstBegegungen für Kinder im DASMAXIMUM Traunreut

Im dritten Jahr lädt das Traunreuter Museum DASMAXIMUM wieder Schulklassen aus dem Chiemgau und München dazu ein, im Rahmen des „ZukunftsAteliers“ aktiv die eigene Zukunft mitzugestalten. Angelehnt an die Idee der „Sozialen Plastik“ nach dem berühmten deutschen Künstler Joseph Beuys, bietet das Projekt den Jugendlichen Raum, Zeit und Ressourcen, um ihre Ängste und Wünsche nicht nur zu formulieren, sondern diese auch mit Zeichen und Aktionen sichtbar zu machen und selber ins Handeln zu kommen.

Den Anfang macht in diesem Jahr eine elfte Klasse des Hertzhaimer Gymnasiums aus Trostberg. Voller Energie starteten die Schüler und Schülerinnen in den ersten Projekttag, der in den großen und offenen Räumen des Kunstmuseums stattfindet. Nach einer kurzen Einführung in das Werk Joseph Beuys‘ und dessen Idee die Kunst als Mittel gesellschaftlichen Wandels zu nutzen, stehen die Jugendlichen vor der Herausforderung überhaupt erstmal die eigenen Ängste, Probleme und Wünsche für die Zukunft zu formulieren und sich anschließend für ein gemeinsames Thema zu entscheiden. Hier wird immer wieder deutlich, dass genau dieser Raum im eng geschnürten Schulalltag oft fehlt. Umso wichtiger ist es, dass den Jugendlichen im ZukunftsAtelier die Möglichkeit geboten wird Themen nicht nur anzusprechen, sondern diese auch ausführlich zu diskutieren.
Im Falle der Trostberger Gymnasiasten wurde schnell ein dominierendes Thema ersichtlich: Der Umgang miteinander und die Isolation durch die sozialen Medien, die Überforderung durch zu viel Information im digitalen Leben und der Wunsch nach Entschleunigung, sowie der Verlust der Individualität und fehlender Respekt in der Gesellschaft durch die Anonymität im Internet. Und auch die Jugendlichen der 11. Klasse der Schule Schloss Stein haben das Überthema Social Media und Medienkonsum für sich gewählt – übrigens völlig unabhängig zum Trostberger Gymnasium.

Im Anschluss an den Museumsbesuch wollen die vielen Ideen und Ansätze näher definiert und umgesetzt werden. Die Trostberger Schüler und Schülerinnen unterzogen sich dabei zunächst einem Selbsttest: „Wie ist es eigentlich ganz ohne Smartphone und Social Media zu leben? Wie lange halte ich das durch und wo komme ich tatsächlich an Grenzen im alltäglichen Leben? Wie viel Zeit habe ich ohne Smartphone und wie kann ich diese nutzen?“ – diese Fragen sollten in einer Smartphone-freien Zeit dokumentiert und beantwortet werden. Die Ergebnisse sind die Basis für ein visuelles Zeichen, eine Aktion, mit der sie auch ihre Umwelt auf ihre Erfahrungen aufmerksam machen möchten. Die Jugendlichen der Schule Schloss Stein setzen bei ihrem Projekt auf Prävention. Sie möchten anhand kindgerechter Vorträge bereits im Kindergartenalter ansetzen, vor den Gefahren von zu viel Medienkonsum warnen und spielerisch Alternativen aufzeigen.

Auch das Johannes-Heidenhain-Gymnasium aus Traunreut, sowie eine Klasse der Montessori Fachoberschule aus München werden noch 2024 am ZukunftsAtelier teilnehmen. Die Ergebnisse der Schulklassen werden im Herbst 2024 im k1 in Traunreut präsentiert.

Interessierte Lehrkräfte von Schulklassen ab der 9. Jahrgangsstufe (alle Schularten) sind herzlich eingeladen mit dem DASMAXIMUM-Team Kontakt aufzunehmen. Anmeldungen für das ZukunftsAtelier sind ganzjährig möglich. Finanziert wird das Projekt von Freundes- und Förderkreis DASMAXIMUM e.V., sowie von der Castringius Kinder und Jugend Stiftung aus München. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie auf der Museumswebsite www.dasmaximum.com.

Foto: Das bunte Licht der Rauminstallation Dan Flavins, “European Couples” (1966-1971, © Estate of Dan Flavin/VG Bild-Kunst, Bonn, 2024), bietet den Jugendlichen einen offenen und kreativen Raum zur Formulieung der eigenen Ängste, Wünsche und Ideen. Foto DASMAXIMUM.